Es gibt sehr viele unterschiedliche Gründe, warum Eltern, die Kindertagespflege als Betreuungsform für ihr Kind einem Kita-Platz vorziehen. Mein Angebot richtet sich an alle, die in meiner Arbeit als Tagesmutter eine sinnvolle und notwendige Ergänzung für die Entwicklung ihres Kindes sehen.
Was biete ich an?
Meine
Kindertagespflegestelle ist eine kleine, familiäre Betreuung. Ich nehme nie
mehr als 5 Kinder zur gleichen Zeit, denn unsere Räumlichkeiten sind begrenzt.
Meinen Schwerpunkt lege ich auf Kinder von 1 Jahr bis 3 Jahre, wobei ich die
Betreuung ab 8 Wochen bis 3 Jahre anbiete.
Ich
stehe Ihnen gerne von Montag bis Mittwoch und Freitag von 7.45 Uhr bis 16.oo
Uhr zur Verfügung. Die Betreuungszeiten werden dabei dem Umfang der gebuchten
Stunden angepasst.
Ich
gehe mit den Kindern viel nach draußen. Entweder spielen wir bei uns im Garten
oder gehen spazieren und erkunden unseren Ort. Malen, basteln, kochen und
backen gehört auch zu unserem Tagesablauf, je nach Interesse und Alter der
Kinder. Unser Wohnzimmer wird zum Spielzimmer oder zur Kuschelecke. Jedes Kind
darf sich ausprobieren und bekommt meine Unterstützung, wenn sie benötigt wird.
„Lass
die kleinen Menschen in Ruhe ihr Leben verstehen, ohne Angst und Gewalt, sich
wachsen sehen.“
(aus
„Kinder sind tabu“ von PUR)
Was bedeutet für mich Erziehung?
„Erziehung
bedeutet, jemandes Geist und Charakter zu bilden und seine Entwicklung zu
fördern.“ (Wikipedia, Online-Duden)
So kann man die Bedeutung von Erziehung im Duden nachlesen. Ich finde, das trifft es schon ganz gut. Ich fördere bei meiner Arbeit jedes Kind individuell nach seinem Können und seinen Interessen. Ein Kind, welches gerne Bücher anschaut, werde ich verschiedene Bilderbücher anbieten und geduldig immer wieder alles erklären und benennen. Einem Kind, welches einen großen Bewegungsdrang hat, werde ich Zeit und Raum schaffen, diesen ausleben zu können.
Mittelpunkt meiner Arbeit als Tagesmutter ist das freie und lustbetonte Spiel; dem einzelnen Kind einerseits Anregungen anzubieten, seine jeweiligen Absichten und Möglichkeiten im Rahmen seiner Fähigkeiten zu verwirklichen. Maria Montessori hat es mit einem einzigen Satz ausgedrückt: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Genau das ist es, was ich den Kindern vermitteln möchte: Versuch es, Du kannst das, Du schaffst das, und wenn es nicht alleine gelingt, dann bin ich da, um dir zu helfen.
Ziele meiner pädagogische Arbeit
Die Arbeit mit Kindern ist immer wieder eine
Herausforderung, denn jedes Kind ist anders, verhält sich in gleichen
Situationen anders, ist verschieden in seinem ganzen Tun und Denken. Das macht
die Arbeit mit Kindern so spannend, interessant und abwechslungsreich. Es zu
schaffen, dass ein Tageskind mich akzeptiert und mir in vollem Maße vertrauen
kann ist Hauptbestandteil meiner Arbeit. Denn nur dann kann ich das Kind auf
seinem Weg begleiten und ihm zur Seite stehen.
-
Umgangsformen und soziales Miteinander (Danke, Bitte, sich entschuldigen,
teilen, zuhören, Respekt, helfen)
- Erkennen
vom Zusammenhängen im Alltag (einkaufen, Mittagessen vorbereiten, Tisch decken,
essen)
-
Zusammenhänge in der Natur erforschen (säen, pflegen, wachsen sehen, ernten,
schmecken)
- Bewegung
-
Wahrnehmungs- und Sinneserfahrung
-
Kreativität
-
Selbstständigkeit (waschen, anziehen, essen)
- Hygiene
(Hände waschen, auf Toilette gehen, Hust- und Niesetikette)
Ein Kind
soll lernen, selbstbewusst und selbstständig durchs Leben zu gehen. Dazu
gehört, dass ein Kind von mir viel gelobt wird, dass ich es ernst nehme und ihm
auch zuhöre. Kinder haben auch was zu sagen und wollen verstanden werden.
Unser Tag ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, die immer wiederkehren und so Vertrauen und Verlässlichkeit für die Kinder bringen. Einzelne Tätigkeiten, wie Hände waschen, die Mahlzeiten, aufräumen oder natürlich der Mittagsschlaf strukturieren den Tag – die Kinder entwickeln eine Routine und lernen Abfolgen in einem Tagesablauf. Zwischen diesen festen Strukturen gibt es täglich wechselnde Angebote, die den Tag lebendig und abwechslungsreich gestalten – uns wird bestimmt nie langweilig.
Auch die Kinder können mitentscheiden, welche Spiele, Tätigkeiten oder Ausflüge wir an einen Tag machen oder auch für die nächsten Tage planen. Die Kinder lernen Wünsche zu äußern und im sozialen Miteinander auf die Wünsche anderer einzugehen.
Anstandsformen
wie „Bitte“ und „Danke“ oder „Guten Tag“ fließen bei uns wie selbstverständlich
in den Alltag ein. Ebenso, wie die Hust- und Niesetikette. Ich lebe das den
Kindern vor, auch Höflichkeit und Respekt sind bei und ganz „normal“.
Nur wer
Sprache hört, lernt auch sprechen. Daher ist es mir wichtig, von Anfang an mit
den Kindern (auch schon mit Babys) zu reden. Ich erzähle den Kindern beim Spazieren gehen was wir sehen, oder benenne Obst und Gemüse beim Einkaufen (vielleicht
möchte ein Kind ja auch mal etwas probieren, was es noch nicht kennt). Ich
frage, was wir einkaufen und kochen wollen. Ich rede mit den Kindern beim
Wickeln, erkläre, was ich gerade mache. Ich lese etwas vor, oder erzähle eine
Geschichte zu einem Bilderbuch. Die älteren Kinder können sich eventuell selbst
schon etwas zu einer Geschichte ausdenken. Kommunikation ist wichtig und
allgegenwärtig, und nötig, um sich mitteilen zu können. Paul Watzlawick hat dazu gesagt: „Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht
nur mit Worten) ist Verhalten und genauso, wie man sich nicht nicht verhalten
kann, kann man nicht nicht kommunizieren.“
Vorlesen
fördert zudem die Lust auf das „selber lesen“, wenn die Kinder älter sind.
Kinder an Bücher heranzuführen ist für mich selbstverständlich, denn ebenso wie die Kommunikation wird sie das Lesen ihr Leben lang begleiten.
Der
kindliche Bewegungstrieb ist natürlich vorhanden. Toben, klettern, hüpfen,
springen, balancieren, rennen,… all das stärkt die kindliche Entwicklung, die
motorischen und geistigen Fähigkeiten. Ich zeige den Kindern, dass es Spaß
macht, aktiv zu sein. Die Auswahl an Spielen ist groß: Rennen, Ball spielen,
schaukeln, rutschen, klettern, verstecken, Fahrzeuge wie Bobbycar, Puky Wutsch
Laufrad Trettrecker,… für jedes Kind ist was passendes dabei.
Aber auch
drinnen darf mal getobt werden, Hüpfen, singen, tanzen, balancieren, rennen,…
geht auch „indoor“. Klar, dass es dabei mal laut und turbulent zugeht. Nach dem
Austoben ist die Konzentration dann wieder größer.
Ebenfalls eines der elementarsten Dinge des Kinderdaseins ist das Entdecken der Natur. Soweit es mir möglich ist, versuche ich den Tagespflegekindern diese Näher zu bringen.
Wir haben
einen Gemüsegarten, wo die Kinder mit mir ernten können. Zudem haben wir 2
Hochbeete, die ich zusammen mit den Kindern bepflanze oder säe. So können wir
den Blumen und dem Gemüse beim Wachsen zusehen, und direkt probieren, wenn etwas
reif ist. So lernen sie, die Natur zu respektieren und zu pflegen, und wie und
wo Gemüse wächst. Und selbst gepflanzt und gepflegt schmecken Gurken und
Tomaten sowieso am Besten.
Ein
wichtiger Punkt für eine gute Entwicklung des Kindes, gerade im Hinblick auf
spätere Lernerfolge, ist das Freispiel. Ein Kind muss spielen, um Sinne, Geist
und Körper entwickeln zu können. Dabei ist es wichtig, das ein Kind freiwillig
spielt, das heißt, es sucht sich das Spielthema, das Spielmaterial, den
Spielort die Spieldauer und den Spielpartner selbst aus. Ein Kind braucht Spielmaterialien,
bei dem alle Sinne geweckt werden, denn so werden von Anfang an beide
Gehirnhälften trainiert. Und nur, wenn beide Gehirnhälften gut zusammen
arbeiten, wird ihr Kind in der Schule keine Schwierigkeiten beim Lesen,
Schreiben oder Rechnen haben. Bausteine, die im Kindesalter im Gehirn angelegt
werden, bleiben den Rest des Lebens erhalten. Durch verschieden Materialien,
gerne auch Naturmaterialien, lernt Ihr Kind begreifen durch Greifen – mit
Augen, Händen und Ohren, oft mit dem Mund.
Dabei steht
die Sicherheit natürlich im Vordergrund, und ich greife ein, wenn es droht
gefährlich zu werden. Ich nehme mir die Zeit, die Kinder einfach machen zu
lassen, denn alles will geübt werden, um es zu beherrschen. Wenn das Bedürfnis
etwas zu entdecken befriedigt ist, sind Kinder entspannt und zufrieden.
Spielen, Spielen
Kinder
sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun.
Denn
wenn man genügend spielt, solange man klein ist, dann trägt man Schätze mit
sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann.
Dann
weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem
Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird.
Was
auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Inneren, an
die man sich halten kann.
Astrid
Lindgren.
Verkehrserziehung
ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit, die ich fast täglich mit den
Kindern im normalen Alltag übe. Ich wähle nicht immer den kürzesten Weg,
sondern den, der für die Kinder am sichersten und am einfachsten zu bewältigen
ist. Verkehrsregeln werden stetig wiederholt und mit den Kindern geübt.
An einem Strang ziehen
In Erziehungsfragen sollten Eltern und Tagespflegeperson weitestgehend einer
Meinung sein. Der Stil und die Ziele sollten sich decken. Dafür ist ein
Eingangsgespräch unablässig, bei dem man sich kennenlernen kann und feststellen
wird, ob „die Chemie“ stimmt.
Die
sogenannten Tür- und Angelgespräche finden täglich beim Bringen und abholen
statt. Hier werden organisatorische Themen ausgetauscht, und alle
Notwendigkeiten besprochen, die das Kind betreffen. Wie z.B. stand eine Impfung
an, wie hat das Kind geschlafen, ist etwas passiert, was das Kind eventuell
noch beschäftigt und noch bewegt, wer holt es ab, hat es gefrühstückt, oder
ähnliche Dinge. Für längere, ausführliche Gespräche ist diese Situation nicht
geeignet. Manchmal ist es erforderlich, dass ein Gespräch zwischen Eltern und
Tagespflegeperson in einer ruhigen Stunde, bestenfalls ohne Kinder,
stattfindet. Der Wunsch eines solchen Gespräches kann von der Tagesmutter oder
den Eltern ausgehen. Eventuell haben beide Seiten das Bedürfnis nach einem
gegenseitigen Informationsaustausch, ohne ein spezielles anliegen zu haben.
Dann wird ein Termin dafür vereinbart, um ein solches Gespräch zu führen.
Eine
Zusammenarbeit mit dem Jugendamt ist wichtig. Die Fachberatung vom SKF Ahaus
kennt Eltern und Tagespflegeperson und kann beratend zur Seite stehen. Für mich
als Tagesmutter gehören regelmäßige Treffen mit anderen Tagespflegepersonen
dazu, bei denen man sich fachspezifisch austauschen kann. Fort- und
Weiterbildungen nehme ich zudem auch wahr.
Die Eingewöhnungsphase – in Anlehnung an das „Berliner Modell“
Eine gelingende Tagespflege braucht eine gute Eingewöhnung. Je jünger die Kinder sind, desto behutsamer sollte der Übergang in die neue Umgebung gestaltet werden.
Aller Anfang ist schwer. Diese Weisheit trifft sicher auch auf den Beginn eines neuen Betreuungsverhältnisses außer Haus zu. Das kleine Kind muss schließlich lernen, Fremdes zu Vertrautem zu machen und Neugier über die eigene Angst siegen zu lassen. Die Eltern müssen ihr Kind unterstützen und der Tagespflege positiv entgegenblicken.
Anfangsphase
In
der ersten Zeit sollten Besuche nur in Anwesenheit eines Elternteils stattfinden.
Das Kind kann das Unbekannte in Anwesenheit der vertrauten Person Stück für
Stück kennen lernen. Es weiß bald, wo das Spielzeug liegt, wo man sich Hände
waschen kann und welche Regeln gelten, wo gegessen werden und welche Kinder zur
Gruppe gehören. Mit dem wachsenden Wissen verliert es seine anfängliche Scheu.
Und
wenn man entspannt genießen kann, gibt es immer Dinge, die außer Haus
interessanter und schöner sind, als zu Hause. An diesem Erfolg bin ich von Anfang
an beteiligt: Ich muss das Kind in die Tagespflege einführen, den Kontakt zu
den anderen Kindern anbahnen und mich selbst als weitere Bezugsperson unter
Beweis stellen. Das Kind kann mich schrittweise als jemanden erleben, die da
ist, wenn es eine Frage hat, es etwas zu lachen gibt, es sich weh getan hat
oder traurig ist, jemand die hilft, wenn es alleine nicht weiter weiß, jemand
die tröstet, singt, spielt.
Die
Aufgabe des begleitenden Elternteils besteht darin, sich immer mehr aus dem
Geschehen zurück zu ziehen, bis Tagesmutter und Tageskind gut zusammen klar
kommen.
Bei
allem theoretischem Wissen steht aber das Kind im Vordergrund. Manche Kinder
brauchen etwas mehr Zeit, bis eine erste, vorsichtige, kurze Trennung gewagt
werden kann. Ich befürworte, den Kindern die Zeit zu geben, die sie brauchen,
um in der Tagespflege anzukommen. Erst dann sehe ich eine Eingewöhnung als
abgeschlossen. Das kann nach 3 Wochen der Fall sein, das kann aber auch erst
nach 6 Wochen soweit sein. Das Kind bestimmt die Dauer der Eingewöhnung durch
sein Verhalten, sein vertraut sein mit mir als Tagesmutter.
Die
„Abschiedsphase“
Was
kann ich tun, um den Abschied zu erleichtern?
Zuerst
einmal sollte der neue Lebensabschnitt gebührend gefeiert werden, wenn möglich
zusammen mit den Eltern und der Tagespflegefamilie. Das Fest ist ein
Übergangsritual, das dem Kind klar macht, dass es nun in eine neue Lebensphase eintritt,
etwas zurücklassen muss, gleichzeitig aber merkt, meine „Ersatzfamilie“
verstößt mich nicht, sondern freut sich mit mir auf das Neue. So kann das Kind
erleben, dass ein Abschied nicht nur traurig ist, sondern auch ein Grund, sich
zu freuen, weil es eine entwicklungsschritt nach vorn gemacht hat, weil es
„groß“ wird.
Nichts
spricht dagegen, nach Beendigung der Tagespflegezeit eine freundschaftliche
Beziehung zwischen Kind und Tagesmutter aufrecht zu erhalten. So wird es beiden
leichter fallen, einen neuen Abschnitt in ihrem Leben mit positiven Vorzeichen
zu beginnen.